Antikrebsradeln

Quer durch Deutschland für die Deutsche Hirntumorhilfe

Stephanie Hennig hat der Rekordhitze des Sommers 2018 getrotzt und sich auf den Sattel geschwungen. Per Fahrrad ist sie quer durch Deutschland gefahren, von der Nordseeküste bis an den Bodensee. Dabei trieb die 29jährige nicht der sportliche Ehrgeiz, sondern der Wunsch, Gutes zu tun: "Antikrebsradeln" hat sie ihr Projekt genannt, denn Ziel ihrer öffentlichkeitswirksamen Aktion war es, Spendenkilometer für die Deutsche Hirntumorhilfe einzufahren und auf die Belange von Patienten und Angehörigen aufmerksam zu machen. 



Stephanies Engagement hat einen persönlichen Hintergrund: Im Dezember 2015 erkrankte ihr Vater an einem Glioblastom. Der bösartige Hirntumor gilt als besonders aggressiv. „Die Ärzte teilten uns mit, dass der Tumor aufgrund der ungünstigen Lage inoperabel sei und rechneten aus diesem Grund mit einem raschen Fortschreiten der Erkrankung. Die Rede war von drei Monaten“ erzählt Stephanie.

 

Der Schock saß tief – aufgeben kam jedoch nicht in Frage. Hilfreiche Informationen zu Therapiemöglichkeiten und Unterstützung in der herausfordernden Situation fanden Hennigs bei der Deutschen Hirntumorhilfe. Heute – mehr als zwei Jahre nach der schwerwiegenden Diagnose – hat sich die Prognose von damals nicht bewahrheitet und die Familie genießt jeden weiteren gemeinsamen Tag.

 

Als Angehörige ist Stephanie inzwischen Expertin in eigener Sache. Um ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen zu teilen, begann sie vor einem Jahr damit, einen Blog zu schreiben, auf dem sie vom Familienalltag mit der Erkrankung berichtet. „Nach dem überraschend positiven Verlauf bei der Erkrankung meines Vaters ist es mir ein großes Anliegen, anderen Betroffenen Mut zu machen. Es ist wichtig, darüber zu schreiben, aber ich will gern noch aktiver versuchen, das Thema Hirntumor öffentlich präsent zu machen und so einen kleinen Beitrag dazu leisten, die neuroonkologische Forschung zu fördern“, erklärt die sportliche Hobbyradlerin.

 

Und ihre Idee kommt an: Bei fast jedem Übernachtungsstopp spricht Stephanie mit lokalen Pressevertretern, gibt Interviews und erläutert Hintergrund und Zweck ihrer Tour. Neben vielen großzügigen Kilometer-Spendern ist die Aufmerksamkeit für die Situation von Hirntumorpatienten der größte Gewinn. "Unbezahlbar!" strahlt Stephanie mit bleischweren Beinen am Ufer des Bodensees ...

 

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